Mittwoch, 8. Januar 2014

God jul og godt nytt år!

Hallo meine Lieben,
ich habe beschlossen mal wieder ein wenig zu schreiben auch wenn ihr euch jetzt keinen Roman erhoffen könnt :D.
Meine Weihnachtszeit hier in Norwegen war wirklich schön. In der Vorweihnachtszeit haben wir viel Weihnachtsmusik gehört, Pepperkake gebacken und gegessen. Wir hatten in unserer Klasse manche Stunden einfach nur Karten spielen, Mandarinen essen und Gløgg (sowas ähnliches wie Glühwein ohne Alkohol) trinken. In Weihnachtsstimmung zu kommen war, wider Erwarten, etwas schwerer als gedacht, da es kaum geschneit hat! Es gab zwar ein paar Tage an denen wirklich viel Schnee lag und es auch richtig kalt war, aber wie ich jetzt erfahren habe ist der Winter 13/14 einer der wärmsten Norwegens in 100 Jahren. Super Timing, wo ich endlich mal eine durch und durch weisse Weihnachtszeit haben wollte. Aber naja, die weiße Weihnacht hab ich zum Glück dann doch noch bekommen.
Wir sind am 22.12 aufgebrochen um zu meiner Gasttante zu fahren um dort Weihnachten zu feiern. Als Zwischenstopp hatten wir Røros (google it, wenn ihr wollt :D). Das ist die einzige Bergstadt Norwegens und einfach genau das was man (oder zumindestens ich) als norwegische Wintermärchenidylle im Kopf hat. Dort wurden auch die Winterszenen aus Pippi Langstrumpf gedreht und ein Fernsehadventskalender namens Blåfjell. Das ist auch eine richtig schöne norwegische Sache. In fast jedem Kanal gibt es in der Weihnachtszeit ein oder sogar 2 Serien mit je 24 Folgen. Es gibt wirklich alles mögliche. Der Kalender, den ich am häufigsten gesehen habe, hieß Jul i Svingen, und es geht einfach um die Vorweihnachtszeit von Kindern in verschiedenen Familien aus einem Dorf namens Svingen. Es ist echt richtig süß! Hier ist die erste Folge, falls sie sich jemand ansehen möchte:


Wir sehen hier abends recht viel fern, und es hilft mir aber auch echt beim norwegisch lernen. Auch wenn es auf englisch ist, gibt es meistens norwegische Untertitel. Mit der Sprache klappt es mittlerweile auch richtig gut. Ich verstehe (fast) alles und ich versuch einfach immer mehr zu sprechen, ohne darüber nachzudenken wie schrecklich das jetzt für Norweger klingen mag. Ich hatte gestern auch eine Präsentation in norwegisch über mich und Unterschiede zwischen Norwegen und Deutschland und es hat mich echt froh gemacht, dass jeder verstanden hat, was ich gesagt habe!
OK, wieder zurück zur Weihnachtszeit. Nach unserem Zwischenstopp im Pippi Langstrumpf Dorf sind wir zu meiner Gasttante und Gastonkel gefahren. Der Weihnachtstag lief ungefähr so ab:
Der Morgen war ganz normal, auch wenn noch in letzter Panik ein paar Geschenke eingepackt wurden. Zum Lunsj gab es das traditionell weihnachtliche Grøt. Das ist eine Art Milchreis, die man mit Zimt, Zucker, Butter und -seltsamerweise echt gut- Wurst isst. Das haben wir schon in der Zeit davor fast täglich gegessen und ich liiiiiiiiiiiebe es! Aber das besondere am Weihnachtstag ist, dass eine Mandel in einer der Portionen versteckt ist. Wer sie findet wird Glück haben. Unsere Mandel ist irgendwie in 2 gesprungen, deshalb hatte meine Gastmutter und mein Gastvater jeweils ein Teil davon. 
Danach sind wir in die Kirche zum Weihnachtsgottesdienst gegangen. Nachdem wir zurückkamen, haben wir angefangen uns zurecht zu machen. Das kochen hat aber so lange gedauert dass wir um 8 Uhr immer noch vor dem Fernseher gesessen sind und Fotos angeschaut haben. Zu Essen gab es dann Lutefisk. Ich hab echt keine Ahnung, was genau das ist! :D Es ist irgendwie ziemlich wabbelig und schmeckt nicht wirklich nach etwas. Dazu gibt es aber wirklich leckeren Erbsbrei, Kartoffeln und Bacon. An sich ist es also richtig gut!   



Es war dann schon sehr spät als wir angefangen haben, mit Geschenken anzufangen. Und das war nicht so wie bei mir in Deutschland, dass jeder auspackt, sich freut und alle chaotisch rumrennen, sondern wir saßen zusammen und jeder packt nacheinander ein Päckchen aus. Das war richtig schön, auch wenn mir das Chaos ein wenig gefehlt hat. Wir haben dann um 12 Uhr aufgehört und am nächsten morgen weitergemacht, da mein Gastonkel aus Kanada kommt, und das sowieso seine Tradition ist.
Wir sind noch 2 Tage geblieben und haben viiiiel gegessen.
Ich fand es wirklich toll norwegisches Weihnachten zu erleben. Trotzdem war es auch wirklich eine harte Zeit, weil sich das norwegische Weihnachten nicht soo sehr vom deutschen unterscheidet, um nicht daran erinnert zu werden, wie man normalerweise feiert. Ok, seltsame Satzstruktur, aber ich hoffe, dass ihr versteht was ich meine. :D
Direkt einen Tag nachdem wir zurück kamen, sind wir auch schon wieder los, um nach Schweden zu fahren. Dort hat meine Gastfamilie eine Wohnung im Skigebiet Åre. Es war richtig cool, mal wieder Ski zu fahren, und wie es aussieht, werde ich das dieses Jahr öfter tun! :) 
In Åre haben wir dann auch Silvester gefeiert. Wir sind zu dem höchsten Punkt in das Copperhill Hotel dort gelaufen und hatten einen wunderbaren Ausblick auf ein wunderschönes Feuerwerk.
Aber die Nacht war auch ohne Raketen so richtig schön und klar! Ich hab echt selten so einen schönen Sternenhimmel gesehen! Ach ja, ich hab immer noch kein Nordlicht gesehen und das ist wirklich ein großer Wunsch von mir!
Ich glaub irgendwie, dass das alles etwas zu viel für mich war und ich einen plötzlich Kulturschock bekommen habe. Ich war krank und hab mich echt elend gefühlt aber ich glaube, das braucht einfach ein bisschen Zeit.
Jetzt hat die Schule wieder angefangen und der Alltag geht wieder los. Ich hab noch eine Mathe und eine Naturfagprüfung und ich bin hier echt unglaublich faul. Ich muss mich echt mal ein bisschen anstrengen, dass ich in Deutschland nicht plötzlich in der Q-Phase da stehe und immernoch nichts mache. Ich muss ja auch schon bald Leistungskurse wählen!! :O AAaah ich habe Angst.. Ich versuch jetzt einfach mich hier schon ein bisschen anzustrengen, damit ich nicht aus der Übung kommen.  Aaaaaber schon in ein paar Wochen sind wieder Winterferien! 
Äääh ja, das wurde jetzt doch etwas länger als gedacht aber ist ja auch nicht schlecht. Nochmal ein gutes neues Jahr! Macht das beste daraus und seid immer optimistisch! 

Ha det bra,
Aline

PS: Ich hab schon viel über Nationalstolz oder Patriotismus nachgedacht, vor allem weil Norweger so stolz auf ihr Land sind und der 17. Mai hier wirklich fast der wichtigste Feiertag im Jahr ist. Deutschland im Gegensatz dazu ist doch sehr anders. Die liebe Theresa hat darüber in ihrem Blog einen Beitrag geschrieben. Das Thema ist (mir) im Laufe meines Auslandsjahres wirklich wichtig geworden und sie hat das echt richtig gut in Worte gefasst. hier kommt ihr zu ihrem Artikel.

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